Reparieren statt Wegwerfen

Welch ein Desaster als sich vor Jahren, mitten in einer Nordetappe des GR20, die Sohlen von guten Bergstiefeln lösten. Auf ganz Korsika gab es damals keinen Ersatz und die Tour musste auf einfachere Wanderwege verlegt werden.

Die Reklamation beim Hersteller war vergebens, denn die Weichmacher verdünnisieren sich nach ca. 10 Jahren und die Sohle bröselt - ob abgelaufen oder nicht.

Ein Déjà-vu sollte es dieses Jahr geben. Doch mittlerweile hat sich einiges getan. Für 80,- Euro konnten wir über ein ortsansässiges Sportgeschäft die Schuhe an den Hersteller senden und neu besohlen lassen. Leider wurde vergessen ein Vorher-Bild zu schießen.

Abgesehen davon, dass wir finden, dass die Hersteller von vornherein langlebigere Sohlen produzieren könnten, ist es ein Fortschritt, dass nicht der ganze Schuh entsorgt werden muss. Bei Wanderschuhen lohnt neu Besohlen doppelt, denn man spart sich das lästige Einlaufen neuer Schuhe.



Geplante Sollbruchstelle!

Wenn erst mal ein Gegenstand kaputt geht, dann lässt der nächste meist nicht lange auf sich warten. So ist auch der Schlauch der Munddusche im Zero-Waste-Family-Zeitraum gebrochen. Wenn man sich das Plastik anschaut, ist klar, dass es mit der Zeit porös werden wird. Hat der Hersteller das kalkuliert? Sieht fast so aus, denn es könnten langlebigere Materialien verwendet werden. Eine Reparatur lohnt meist nicht und so wird so ne Munddusche inkl. elektr. Zahnbürste entsorgt, weil der Schlauch gebrochen ist ...

Nicht so bei uns. Einen ähnlichen Schlauch kann man nachbestellen (schließlich waren wir nicht die einzigen mit diesem Problem) und man findet im Internet bereits Filme zum Austausch des Schlauches. Dennoch traut sich das nicht jeder zu und Zeit kostet es auch. Aber Müll wurde auf alle Fälle gespart und dem Hersteller wurde ein Schnippchen geschlagen. Das "Chapeau" gilt Klaus!



Diese Lampe ist ein Sinnbild für Qualität. Mit ihrer ursprünglich gelben Butzenverglasung sah sie zugegebenermaßen nicht sehr attraktiv aus, weswegen wir dieses durch weißes Mattglas ersetzten. In der Bauphase ging leider die Halterung verloren. Aber die Nachfrage beim ortsansässigen Elektriker ergab, dass diese Halterung nach vermutlich über 80 (?) Jahren noch lieferbar ist. Sicherlich hätte man für diesen Preis auch ne neue Lampe bekommen, aber diese hat sich schon bewährt und wird auch die nächsten Jahre gute Dienste leisten. Wieso also Müll produzieren, wenn's mit ner neuen Halterung getan ist?

Qualität hat ihren Preis, aber den zahlen wir gerne, denn langfristig spart man damit Zeit, Ärger und Müll!

 

 



Leider bedeutet teuer heutzutage nicht immer gut!

Richtig ärgerlich war im Zero-Waste-Zeitraum, dass ein kleines Griffteil  einer wirklich unverhältnismäßig teuren Dusch-Armatur kaputt ging (hier abgebildet die Badewannenarmatur). Auch hier wurde unseres Erachtens eine Sollbruchstelle eingearbeitet: es wurden 2 verschiedene Metalle verwendet und das unedlere löste ich auf. Reparieren war nicht, also besorgten wir die Stückliste und bestellten das Ersatzteil über den Fachhändler. Als das Griffteil geliefert wurde, war es selbst dem Fachhändler unangenehm uns den Preis zu nennen, denn der Hersteller verlangte sage und schreibe 95,- Euro dafür! Selbst schuld, weil wir den Preis vorher nicht erfragt hatten, aber hier ist die Grenze der "Ich-zahl-mehr-und-vermeide-Müll-Gutmütigkeit" zur Gänze ausgereizt!


An dieser Stelle möchten wir den Film "Geplante Obsoleszenz - Kaufen für die Müllhalde" empfehlen. Es ist ein Frevel, dass Produkte so konzipiert werden, dass sie nach einer gewissen Zeit kaputt gehen, obwohl sie ewig halten könnten. Der Zaunpfahl-Wink geht an den Gesetzgeber. So was gehört schlichtweg verboten!

Wenn den Dingen aber schon ihr "Ableben" vorprogrammiert wurde, dann sollte jeder Gegenstand wieder in seine Ausgangsstoffe rückgeführt werden können. Wird normalerweise von der Wiege zur Bahre produziert, so steht Prof. Braungarts Konzept "Cadle to Cradle" für eine Produktion von der Wiege zur Wiege: