Was hat's gebracht und wie geht's weiter?

Im Zerowaste-Zeitraum kam unser Freund Markus Mauthe (Greenpeacefotograf) vorbei und zeigte uns unabhängig einen Ausschnitt seines neuen Films. Inhaltlich watet Markus an menschenleeren Stränden knöcheltief im Müll.

Obwohl man es weiß, war es nochmals ein Schock, unseren Wohlstandmüll an den schönsten und ansonsten unberührtesten Flecken der Erde zu sehen.

Was richten wir nur an? Schon den Kleinsten bringt man bei, für das gerade zu stehen, was man verbockt hat - und was machen die Erwachsenen?

Die vielen Gespräche haben gezeigt, dass es mehr als brennt und, dass es nicht damit getan ist, einen Zerowaste-Zeitraum für ein paar Familien auszurufen. Denn natürlich muss man in alle Bereiche schauen, ob Bau, Landwirtschaft, etc.

Natürlich macht Kleinvieh auch Mist, aber wenn man sich anschaut, wie unsere ganze Landschaft mittlerweile in Plastik eingepackt ist, dann gibt's noch viel zu tun. Leider geht der Trend immer noch in die andere Richtung und das Ende ist nicht absehbar.

Ein befreundeter Biolandwirt klagte selbst sein Leid, weil es vielfach gar nicht möglich zu sein scheint auf den Einsatz von Plastik zu verzichten.

Beim Faden für die Elektrosense angefangen, übers Einpacken der Silage, ...

Kurzum, man kann versuchen selbst Müll zu reduzieren. Wir sind aber zu wenig Selbstversorger und das Klima erfordert Vorzucht, so ist man ursächlich immer an der Müllproduktion beteiligt.

 

Und deswegen wäre es doch cool, wenn die Privathaushalte zwar den Anfang gemacht hätte, jetzt aber

Zerowaste-Industry,

Zerowaste-Farming,

Zerowaste-Seehasenfest,

oder vielleicht

Zerowaste-Landratsamt-Bodenseekreis ;)

...

folgen würden,

bis hin zu Zerowaste-Bodensee!

 

TSCHAKKA!

Hilfreich wäre dabei

Plastikfreie bzw. müllspardende Alternativen kosten u.a. auch viel Zeit zur Recherche und wir hatten dabei eine Idee.

Wie wäre es, wenn man auf der Suche nach einem Produkt Unterstützung vom Abfallwirtschaftsamt bekäme?

In sofern, dass man sich erkundigen könnte, ob es eine umweltverträglicher Variante gäbe.

Beispielsweise suchten wir eine biologisch abbaubare Schneidschnur, als Ersatz für die depperte Plastikschnur in der Elektrosense. Allein der Gedanke nervt, dass man das Plastik keingeschnippelt auf dem Rasen verteilt ...

Wir wissen nicht, ob sie was taugt, aber wir haben eine gefunden und beim nächsten Kauf, werden wir diesem Produkt den Vorzug geben. Allerdings bleibt die Unsicherheit, ob sie wirklich ökologischer ist - s'wird ja auch viel Augenwischerei betrieben. Und da wär die Einschätzung von Fachleuten sinnvoll.


Früher war alles besser

In den 70er und 80er Jahren gab es tatsächlich schon mal so nen Müllsparhype. Es zeugen noch die ganzen Stoffsäckchen davon (die aber im Gegensatz zu Morsbags nicht aus recyceltem Material waren und obendrein nicht so gut verarbeitet).

Früher war die Schoki noch in Papier eingewickelt, ebenso das Klopapier. Versuch heute mal Klopapier uneingeschweißt zu bekommen - das ist ein hoffnungsloses Unterfangen.

Obwohl sich die Situaton plastikmülltechnisch drastisch verschärfte, ging die Bereitschaft auf Müllvermeidung zu achten zurück - auch bei uns.

Irgendwann wann war man es Leid und es war im Alltag zu aufwändig.

Man hatte ja die gelben Säcke und es wurde einem Glauben gemacht, dass sie recycelt würden. Aber eigentlich auch ohne Worte, Plastikmüll noch zusätzlich in Plastik zu verpacken ...

Auch wenn wir die Kurve seit ein paar Jahren wieder gekriegt haben, sollte Müllsparen einfach und unkompliziert sein und dazu braucht es neue Werkstoffe und neue Produktideen für Umverpackungen. Sie sollten nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip kompostierbar sein, dann kämen sie auf den hauseigenen Kompost und nicht in den gelben Sack. Ökoeffektivität ist also gefragt!

Ein gutes Beispiel für Widerspruch hoch 10 sind die Hundekotbeutel. Natürlich hat niemand Bock drauf, dass ihm die Exkremente an den Schuhen kleben. Aber macht es Sinn, den Kot in Plastik zu verpacken und ihn dann zu entsorgen oder noch schlimmer in die Landschaft zu werfen?

Dass wir mit unserem Verständnis nicht alleine sind zeigt dieser Zeitungsartikel.

Wir wissen jetzt nicht welches Amt für Hundebeutel zuständig ist, aber es wäre sicherlich sinnvoll, die aus kompostierbarem Material zu verwenden ...